2016 wurde das Stammhaus der WDR mediagroup in Köln umfassend saniert und auf einen aktuellen, technischen Stand gebracht. Die Architekten der SSP AG aus Bochum haben bei der Erneuerung auf viel Glas gesetzt und dieses an Decken, Wänden, auf dem Fußboden und als Thekenverkleidung verwendet. Entstanden ist ein heller, freundlicher Bau.[su_divider top=“no“]
Ein kleinteiliger 80er-Jahre Bau kommt glänzend raus.
Als architektonisches Kind seiner Zeit, den späten 1980er-Jahren, zeigte sich das Stammhaus der WDR mediagroup in Köln vor der Sanierung von außen kleinteilig gegliedert, mit Sprossenfenstern und einem kupfernen Dachaufbau. Bauphysikalisch und funktional gab es einige Defizite. Nach der Modernisierung und Kernsanierung ist das Gebäude heute energetisch und technisch auf Vordermann. Außerdem strebten die Planer von SSP eine Funktionsoptimierung der Nutzflächen, der Betriebsabläufe und die Wiederherstellung eines repräsentativen Erscheinungsbildes an. Für eine klare Präsenz in der Kölner Innenstadt sorgt heute die puristisch-strenge Rasterfassade aus fein strukturierten, großformatigen Betonfertigteilen. Diese klare Formensprache der Außenhülle findet ihre Fortsetzung im Inneren.
Hochwertige Materialien bestimmen die Atmosphäre der Innenräume. Zur Betonung einzelner Bereiche und als Leitsystem kam gezielt Glas zum Einsatz. Dabei taucht oftmals Blau als Farbakzent auf – ganz im Sinne des Corporate Designs des WDR. So werden Besucher und Mitarbeiter bereits beim Betreten des Foyers von der WDR Hausfarbe begrüßt: Die Empfangstheke ist mit blau lackierten PLANILAQUE-Scheiben verkleidet. Durch die weiße Grundierung wirkt der Blauton besonders intensiv und gleichmäßig.
Für die Wandbereiche vor den Aufzügen entwickelten die Architekten einen Farbverlauf in Streifenoptik, der im Erdgeschoss in satten Blautönen beginnt und sich zu den oberen Geschossen hin immer stärker aufhellt. Als gestalterische Leitidee diente Wasser in seinen unterschiedlichen Aggregatzuständen: von gefrorenem Eis über fließendes Wasser bis hin zum gasförmigen Zustand in der oberen Etage. Um dieses Bild optimal zu transportieren wurde auf das eisenoxidarme Weißglas DIAMANT rückseitig ein Digitaldruck aufgebracht. Durch die farbneutralen Gläser kommt das abstrahierte Dekor besonders brillant zur Geltung. Nicht nur die Wandverkleidung wurde in Glas ausgeführt; auch die Decken und Fußböden in den Bereichen vor den Aufzügen sind mit Glas verkleidet. Damit die Fugen von Decke, Wand und Boden passgenau aneinander stoßen, war vorab eine möglichst exakte Detailplanung wichtig.
- Standort: Ludwigstraße, Köln
- Architektur: SSP AG, Bochum
- Glas: Saint-Gobain GLASSOLUTIONS Köln GmbH
- Eröffnung: September 2016