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Schöner Wohnen mit Beton

Betonmöbel Beton.org
Betonmöbel Beton.org

Designer sind ständig auf der Suche nach neuen Materialien, besseren Technologien und Funktionen. Das Ziel ist, aus Altem und Gewohntem Neues zu schaffen. Das Forum „Betondesign“ der BetonMarketing Ost hatte Architekten, Designer, Möbelhersteller sowie Künstler und andere Kreative zum Erfahrungsaustausch über neue gestalterische Möglichkeiten beim Einsatz von Beton eingeladen. Eine große Begleitausstellung im Foyer des Ernst-Reuter-Hauses in Berlin mit Möbeln, Heizkörpern, Wohngegenständen, Accessoires und prämierten Design-Arbeiten rundete das Forum gelungen ab.

Der Baustoff Beton bietet für Möbel und Gebrauchsgegenstände im Innenbereich sowie als gestalterisches und funktionales Element in der Außengestaltung (Fassaden) gute Vor-aussetzungen. Durch den Einsatz von modernsten Farbpigmenten, Gesteinskörnungen und Zusätzen erweitert sich das Gestaltungsspektrum enorm. Glasfaserbeton, selbstver-dichtender, ultrahochfester Beton oder Fotobeton stehen für neue Verarbeitungstechniken, die eine hohe Kreativität ermöglichen. Designer und Architekten sehen für Betonmöbel daher gute Zukunftsperspektiven.

Thomas Rehder, Inhaber der Leipziger Betoniu GmbH, arbeitet seit vielen Jahren unter der Prämisse „Schöner Wohnen mit Beton“. Aus dem Trendwerkstoff entstehen heute Möbel, Accessoires und Auftragsanfertigungen sowie ganze Kollektionen. Dabei hat jedes Betonobjekt ein Eigenleben durch seine individuelle Oberflächenstruktur, Färbung und Lufteinschlüsse. „Es ist gerade der Gedanke der Einzigartigkeit, der im Umfeld der indus-triellen Massenfertigung den Wert des Betonprodukts ausmacht“, so Phoebe Helmbold, Industriedesignerin, helmbold design, Essen.

Wenige Materialien lassen das Altern mit Würde zu. Beton ist einer der seltenen Stoffe, die auf ihre eigene Art „leben“ und im Zuge der Zeit Gebrauchsspuren entwickeln, die nicht stören. Ähnlich einem zerkratzten Lederranzen werden Objekte aus Beton individualisiert und erzählen mit ihren gebrochenen Kanten eine Geschichte. Beispiele von Bauwerken dieser Art gibt es viele. Bereits 1952 wurde von Le Corbusier das „Unite d’ Habitation“ mit 337 Wohnungen in Marseille entworfen. Ein Beispiel für beton brut, unverputzten Beton.

Beton kann zu Recht auch als „Marmor der Moderne“ bezeichnet werden, so Dr.-Ing. Friedbert Kind-Barkauskas aus Köln. Der Autor mehrerer Architekturbücher zeigte anhand von Beispielen, wie Frischbeton vor dem Erstarren jedwede Form und zahlreiche Farben annehmen kann. Bildende Künstler nutzen den Baustoff daher seit langem als Werkstoff für skulpturale Arbeiten. Bekannte Namen sind Wilhelm Lehmbruck, Hans Arp oder Richard Serra und Eduardo Chillida. Aus heutiger Zeit kann hier auch Zaha Hadids Vitra-Feuerwache in Weil am Rhein (vollendet 1994) genannt werden.

viaBeton.org Fotos: BMO

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Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

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