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“Helsinki21” mit großer Zustimmung

Bild_Pasila_MitteWie in Stuttgart, Wien und Zürich wird ein großes Bahnhofsprojekt in naher Zukunft auch das Gesicht eines ganzen Stadtteils von Helsinki verändern. In Pasila, drei Kilometer nördlich vom Stadtkern Helsinkis gelegen, wird in den kommenden Jahrzehnten ein völlig neues, zweites Zentrum von Helsinki entstehen. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs suchen die Stadt Helsinki sowie die staatliche Immobiliengesellschaft Senaatti-kiinteistöt nun nach einem neuen Konzept sowohl für den Durchgangsbahnhof als auch für das geplante Viertel um den Bahnhof.

Das Stadtbild Pasilas ist gegenwärtig geprägt von Büro- und Etagenhäusern aus den 70er Jahren, die mit Fliesen verkleidet sind. Ein gewaltiges Bahnhofsgelände teilt den Bezirk in Ost- und West-Pasila. Nachdem ein Großteil des Güterzugverkehrs wegen des Hafenumzugs im Jahre 2008 nun ausbleibt, stehen die ehemaligen Gleisanlagen von mehr als 18 Hektar Fläche als Bauland zur Verfügung. Dort soll bis 2040 der neue Stadtteil Pasila Mitte entstehen.
Südlich des Bahnhofs sind nach Entwürfen des italienischen Architektenbüros Cino Zucchi Architetti zehn zwanzig- bis vierzigstöckige Wolkenkratzer geplant. Im Norden sollen niedrigere Wohngebäude entstehen. “In Pasila werden bis 2040 insgesamt 1,1 Millionen m2 Gewerbefläche und 450.000 m2 Wohnfläche geschaffen. Das heißt, dass die Zahl der Einwohner und Arbeitsplätze in der Region sich verdoppeln wird.”, erzählt Projektleiterin Niina Puumalainen.

Konzept für ein neues Zentrum beim Bahnhof gesucht

Das Herz des neuen Pasilas wird das geplante Viertel gleich neben dem Bahnhof sein. Die Grundeigentümer Pasilas, die Stadt Helsinki und der Staat, haben zur Planung und Bebauung des Viertels einen zweijährigen Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Das Grundstück neben dem Bahnhof wird an den Gewinner des Wettbewerbs verkauft. Dieser soll auf dem Grundstück neben dem neuen Viertel mit Geschäften, Büros und Wohnungen unter anderem auch die zukünftige U-Bahnstation, die im Besitz der Stadt ist, errichten.
Auch für den Durchgangsbahnhof wird ein neues Konzept gesucht. Dass sowohl alle Regional- als auch Fernzüge mit Fahrziel Helsinki durch Pasila fahren, macht den Durchgangsbahnhof zu einem der wichtigsten Verkehrsknoten Finnlands. In Zukunft soll Pasila noch stärker als Umsteigeort dienen und somit den Hauptbahnhof im Zentrum Helsinkis entlasten. Eine neue Mehrfachhaltestelle für Busse und Trams soll aus diesem Grund vor dem Bahnhof gebaut werden. Auch zwei U-Bahnverbindungen von der Innenstadt nach Pasila befinden sich in der Planung. In der ferneren Zukunft könnten Bahnverbindungen zum Flughafen Helsinki-Vantaa sowie nach Tallinn in einem Tunnel unter der Ostsee ebenfalls Realität werden.
Die Investitionen in öffentliche Verkehrsverbindungen tragen zur Umweltstrategie der Stadt bei. Auch das neue Zentrum in Pasila soll nach modernsten ökologischen Standards gebaut werden. Bei der Beurteilung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge zum Bau des zentralen Viertels spielen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Die ökologischen Kriterien sind sowohl mit Blick auf die Bauunternehmer als auch die späteren Nutzer entwickelt worden. „Betrachtet werden zum Beispiel der Energieverbrauch, das Abfallentsorgungssystem, der Wasserverbrauch, die Beleuchtung sowie die Grünanlagen und das Verkehrskonzept“, berichtet Puumalainen.

Bürger in die Planung des neuen Stadtteils integriert

Die Stadt Helsinki legt besonderen Wert auf das Informieren über Stadtentwicklungsprojekten und die Möglichkeit der Mitbestimmung durch die Bürger bereits in frühen Phasen der Planung. Ein Überblick zu den aktuellen Stadtentwicklungsprojekten 2011 wird Ende März wie jedes Jahr an alle Haushalte in Helsinki verschickt. Dieses Jahr organisiert das Stadtplanungsamt vom 5. bis 9. April zum ersten Mal darüber hinaus eine Messe, bei der die Bürger direkt mit den zuständigen Mitarbeitern und Architekten der verschiedenen Projekte in Kontakt treten können.
Bevor der Bau an dem Bahnhofsviertel voraussichtlich 2015 anfangen kann, muss der auf Grundlage des erfolgreichsten Entwurfs angefertigte Bebauungsplan noch einem gesetzlichen Anhörungsverfahren der Einwohner standhalten und vom Stadtrat gebilligt werden. Das zentrale Viertel soll voraussichtlich 2023 fertig sein und bis 2040 sollen in Pasila ebenfalls die Wolkenkratzer und das neue Wohnviertel stehen.

Weitere Informationen:
Niina Puumalainen
Projektleiterin
Stadtentwicklungsprojekt Pasila Mitte
Stadt Helsinki
+358-9-31 02 54 75
Heikki Laitakari
Direktor
Senaatti-kiinteistöt
Staatliches Immobiliengesellschaft
+358-40-729 21 83
Informationen zu aktuelle Stadtentwicklungsprojekte in der Helsinki Region
http://en.uuttahelsinkia.fi/
Informationen zum Architekturwettbewerb für das zentrale Viertel in Pasila Mitte
www.pasilaone.fi
Stadtentwicklungsmesse 5.-9.4.2011
http://laituri.hel.fi/en

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Autor

Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

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