Vorgestellt

Neue Stadtanlage im schweizerischen Arbon

Dudler Rosengarten
Dudler Rosengarten
Dudler Rosengarten

Faken

Architekt: Max Dudler Architekten AG
Bauherr: Implenia Development AG
Bauzeit: 2010-2012
Bauvolumen: BGF 28.600 m2, BRI 98.600 m3
Baukosten: 65 Mio. CHF (BKP 1-5 exkl. MwSt.) / 53 Mio. Euro
Standort: St. Gallerstrasse 6, 9320 Arbon
Fotograf: Stefan Müller

Der Rosengarten

Der Architekt Max Dudler hat eine neue städtische Überbauung des Königareals in Arbon entworfen. Die neue Stadtanlage mit dem Namen Rosengarten wirkt der Zersiedlung entgegen.

Auf dem Königareal in schweizerischen Arbon ist eine attraktive Überbauung mit Einkaufszentrum, Büros und rund 70 Wohnungen entstanden. Der neue „Rosengarten“ nimmt zwischen Altstadt und St. Gallerstraße eine bedeutende Scharnierfunktion ein. Seit Winter 2011 ist der „Rosengarten“ – der vom Büro Max Dudler Architekten in Zürich entworfen wurde – bezugsbereit.

Der städtebauliche Ansatz des Entwurfes sieht in diesem Bereich eine Stadtanlage vor, die über ein zusammenhängendes Sockelgeschoss mit sechs darüber aufgehenden Wohntürmen eine neue städtische Ebene schafft. Auf diese Weise trägt sie zur Verdichtung des Stadtzentrums bei und wirkt einer Zersiedelung entgegen. Während im Erdgeschoss mit einer durchgehenden Fassade das Gesamtensemble zusammengefasst wird, nimmt die in ihren Höhen gestaffelte Punktbebauung den städtischen Maßstab der direkten Umgebung auf.

Durch die zueinander versetzten, teils gedrehten oder gespiegelten Wohntürme entstehen Wege und Plätze, die Orte der Ruhe für die Anwohner bilden und als halböffentlicher Bereich am Tage auch eine Stätte der Begegnung als städtischer Garten für alle Einwohner Arbons schaffen. Der „Rosengarten“ erhält hier eine klar definierte Identität im Stadtgefüge. Die einzelnen Gebäude bilden eigenständige Adressen, die über das Wegenetz des Rosengartens erschlossen werden können und durch sechs Hauseingänge im Sockelgeschoss zugleich eine direkte Anbindung zum umgebenden städtischen Raum erhalten.

Arbon ist eine Stadt mit langer Siedlungsgeschichte, die bis zur Jungsteinzeit zurückreicht. Zu Zeiten der Römer trug die Stadt den Namen Arbor Felix (lat. „glücklicher Baum“). Die Altstadt zeichnet sich durch seine zahlreichen historischen Gebäude und Funde aus, die das Bild Arbons prägen. Das Königareal Arbon liegt in unmittelbarer Nähe zum südwestlichen Ufer des Bodensees. Der Entwurf für die Bebauung des Areals nimmt in Anspielungen Bezug auf die lange Geschichte der Stadt und schafft so Kontinuität ohne an Modernität einzubüssen.

Dudler Rosengarten Innenansicht
Dudler Rosengarten Innenansicht

Die Fassade der Wohntürme wird von einer Rahmenstruktur bestimmt, deren Ausfachungen motivisch auf die geschichtlichen Ursprünge Arbons verweisen. Das Raster aus eingefärbtem Beton hat eine glatte Oberfläche, die Ausfachungen bestehen aus gleichem Material und bilden eine grobe Matrizenstruktur als Abguss einer Natursteinbruchwand ab. Sie füllen im Wechsel mit grosszügigen Fensterflächen das Rahmenwerk. Die regelmässige Struktur des Rasters und der reduzierte Materialkanon schaffen Ruhe, während das Spiel von geschlossener und offener Füllfläche die Möglichkeit der Individualisierung des Inneren zulässt.

Der südliche Kopfbau, mit sieben Geschossen der höchste der Anlage, nimmt die Höhe des benachbarten UBS-Gebäudes auf. Hier wird zusammen mit dem zweiten, sechsgeschossigen Wohnturm ein Schwerpunkt gesetzt, der den Vorplatz mit bestehender Baumgruppe rahmt. Über eine offene Arkade wird die Mall im Erdgeschoss mit Verkaufsflächen für einen Grossverteiler und Drittläden erschlossen. Die Eingänge zu den Wohnbauten befinden sich auf der Ost- und Westseite der Erdgeschossfassade. Das Gebäude ruht auf zwei Untergeschossen mit Tiefgarage, die sowohl für Bewohner, Kunden als auch für Besucher der Stadt vorgesehen sind.

Die vier weiteren Wohngebäude staffeln sich nach Norden auf fünf und vier Geschosse herunter. Alle Wohngebäude erhalten an den Ecken Aushöhlungen und Einschnitte, die Loggien und Terrassen ausbilden. Durch das versetzte und gestaffelte Gefüge der einzelnen Punktbauten entstehen so in jeder Wohnung Durch- und Fernblicke auf den See, die Altstadt oder die Alpen. Die gleichen Qualitäten bleiben durch die offene Struktur auch für die umliegende Bebauung weiterhin erhalten.

Die differenzierte Struktur von öffentlichen Bereichen, Wegenetzen und privaten Räumen findet sich somit im Kleinen in jeder Wohneinheit wie auch im Großen auf dem Plateau des Rosengartens wieder. Diese Struktur prägt auch das Gesamtgefüge der Stadt Arbon.

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Kontaktdaten

Büro Max Dudler
Nicole Gamisch
+41 (0) 44 454 30 60
gamisch@maxdudler.ch

Ansprechpartner Presse:

muehlhausmoers
Stefanie Moers
+49 (0) 30 257 607 2-13
s.moers@muehlhausmoers.com

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