Vorgestellt

Haus AK3

Haus AK3 Nordwestansicht

Haus AK3 Nordwestansicht
Haus AK3 Nordwestansicht
Projekt: Haus AK3
Entwurf und Ausschreibung: Januar 2007 – Mai 2007
Realisierung: Juni 2007 – November 2008
Standort: Sinzig am Rhein, Im Herrental 29
Bauherr: Alexander & Kirsten Meis
Entwurf und Bauleitung: Dr. Architekt Florian Hertweck / Hertweck Devernois Architekten, Auf der Schanze 5, 53424 Remagen, 02642 905505
Fotograf : Studio Holger Jacobs (Berlin)

Bei vorliegendem Objekt handelt es sich um ein Einfamilienhaus, das Ende 2008 in Sinzig am Rhein für eine junge Familie fertig gestellt wurde. Es ist das erste Projekt von Florian Hertweck (geb. 1975), Architekt und promovierter Architekturtheoretiker, seit seiner Eintragung im Jahr 2005 in die Liste der Freien Architekten der Architektenkammer von Rheinland-Pfalz. Er lehrt Architekturentwurf und Architekturtheorie an der Ecole nationale supérieure d’architecture de Versailles und forscht zu architektur- und stadtplanerischen Grundlagenfragen am Pariser Institut LIAT.

Konzeptueller Ansatz

Aufgrund eines relativ kleinen Hanggrundstücks teilt sich das Wohnhaus in drei Ebenen auf: einem Sockelgeschoss, das sich zu großen Teilen in die Erde eingräbt und nur talseits öffnet, einem vollkommen transparenten Mittelkorpus, der sich auf der Höhe der Straße befindet und eine starke visuelle Verbindung mit der Umgebung gewährleistet, und schließlich mehreren Ausstülpungen, die verschiedene Funktionen beherbergen und so positioniert sind, dass sie der großzügigen Dachterrasse Sichtschutz zu den darüber liegenden Wohnhäusern geben.
Zweiter Ansatz war, das Programm in eine radikale Raumtopologie umzusetzen: während das mittlere Geschoss einen großen, vollkommen verglasten Raum umfasst, in dem alle gemeinschaftlichen Aktivitäten stattfinden (essen, spielen, tanzen, usw.), wurden die intimen Räume der jeweiligen Familienmitglieder vertikal gegliedert und vollkommen voneinander getrennt. So durchstößt der Elterntrakt den Wohnraum in seiner Mitte als Umkleideraum. Zugänglich ist dieser Trakt durch eine in der Bibliothek integrierte Geheimtür (die Bauherrin ist Fan von Eifel-Krimis). Einmal in die Umkleide eingetaucht, können sich die Eltern unbeobachtet nach oben in ihr Badezimmer oder Schlafzimmer begeben, oder nach unten in ihr privates Büro. Von dort aus haben sie dann auch direkten Zugang in die Räume der Kinder, die wiederum mit einem eigenen Treppenhaus mit dem Gemeinschaftsraum verbunden sind. Somit bieten diese beiden Kerne sowohl den Kindern als auch den Eltern ungestört in ihre jeweiligen Bereiche zu gelangen. Gleichzeitig ist der 145m2-große Wohnraum durch eine Treppe unmittelbar mit der Dachterrasse verbunden, von wo aus sich ein fantastischer Blick aufs Rheinland erschließt (im Gegensatz zu den Giebelhäusern der Nachbarschaft). Somit wurden die unterschiedlichen Abläufe der Familienmitglieder durch getrennte Raumtopologien erschlossen und ein starker Kontrast zwischen Extraversion und Introversion, zwischen Zusammensein und Alleinsein, Gemeinschaft und Individualität hergestellt, der noch durch die Auswahl der Materialien und Farben intensiviert wurde.

Ökologischer Ansatz

Bei AK3 handelt es sich um ein Ökohaus ohne jedoch wie ein solches auszusehen. Das Energiekonzept schließt drei Sondenbohrungen und zwei Wärmepumpen (Sole-Wasser und Luft-Wasser) mit ein, die alle durch ein EIB-System gesteuert werden. Durch die großen Glasflächen (50 laufende Meter) heizt sich im Winter bei Sonneneinstrahlung der Wohnraum auf. So kommt es häufig dazu, dass sich selbst bei intensiven Minusgraden die Heizung automatisch abschaltet. Damit der transparente Wohnraum im Sommer nicht zu heiß wird, wurde ein Sonnenschutzglas gewählt, dass gen Süden und Westen 60 Prozent der Einstrahlungen filtert. Gleichzeitig fungieren die oberen Ausstülpungen des Wohnraums wie persische Windtürme, durch welche in einem Sogeffekt die erwärmte Luft austritt. Die Öffnungen der Ausstülpungen können von jeder Stelle des Hauses bedient werden. Indem die Wärmepumpe im Sommer auf Kühlung umgeschaltet werden kann, wird kalte Luft von unten zugeführt. Somit konnte auf eine Klimaanlage verzichtet werden.

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Dr. Architekt Florian Hertweck
Hertweck Devernois Architekten
Auf der Schanze 5
53424 Remagen
02642 905505

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1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

  1. Bella sagt:

    das haus gefällt mir richtig gut also ich würde dierekt einziehen wenn es leer währe :( es ist einfach nur ein traumhaus find ich

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