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Sind Solarstromspeicher eine sinnvolle Anschaffung für Privathäuser?

Eine private Photovoltaikanlage produziert Strom aus einer erneuerbaren Energiequelle und steigert die Unabhängigkeit von den großen Stromversorgern. Der Nachteil solch einer Anlage besteht darin, dass die Zeiten der maximalen Stromerzeugung und des höchsten Verbrauchs oft deutlich auseinanderklaffen. Doch ein Solarstromspeicher für den Eigenverbrauch kann dieses Problem beheben.

Die Funktion eines Solarstromspeichers

Bei einer Photovoltaikanlage, die keinen Solarstromspeicher besitzt, muss der selbst produzierte Strom entweder sofort genutzt werden oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Doch letzteres ist in Zeiten immer weiter sinkender Einspeisevergütungen zusehends weniger attraktiv. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst viel des selbst produzierten Stroms auch selbst zu verbrauchen. Doch Solarstrom wird nur bei vorhandener Sonneneinstrahlung – also überwiegend tagsüber – produziert. Dahingegen besteht in den meisten Privathaushalten der höchste Strombedarf in den Abendstunden

Mithilfe eines Solarstromspeicher kann der überschüssige, bei Tage produzierte Solarstrom gespeichert werden. Anschließend wird er genau dann zur Verfügung gestellt, wenn er tatsächlich benötigt wird. Auf diese Weise kann der Eigenverbrauch von Solarstrom mehr als verdoppelt werden. Um bis zu 60 Prozent kann der Strombezug von den großen Energieversorgern durch einen Solarstromspeicher gesenkt werden.

Kosten und Nutzen eines Solarstromspeichers

Bisher sind die meisten Solarstromspeicher mit Blei-Batterien ausgestattet. Doch deren Lebensdauer ist auf rund 2.000 Ladezyklen begrenzt. Außerdem beträgt die Entladetiefe einer Blei-Batterie nur 50 Prozent. Dies bedeutet, dass von dem gespeicherten Solarstrom lediglich die Hälfte zum Eigenverbrauch genutzt werden kann. Dahingegen zeichnen sich Lithium-Ionen-Batterien durch eine wesentlich höhere Effizienz und Langlebigkeit aus: Sie ermöglichen die Nutzung von bis zu 90 Prozent des gespeicherten Solarstroms und haben eine Lebensdauer von circa 6.000 Ladezyklen. Allerdings sind Lithium-Ionen-Batterien noch sehr teuer.

Abhängig von dem gewählten Batterietyp und der Speichergröße betragen die Anschaffungskosten für einen Solarspeicher für ein Einfamilienhaus heute 6.000 bis 15.000 Euro. Diese Investition ist sinnvoll für alle Hausbesitzer, welche sich eine Photovoltaik-Anlage neu anschaffen sowie für diejenigen, die den selbst erzeugten Strom auch überwiegend selbst verbrauchen möchten. Damit sich diese Investition möglichst gut amortisiert, sollte stets ein Speicher mit einer hohen Lebensdauer gewählt werden. Bei den hohen Anschaffungskosten kann eine Förderung der KfW hilfreich sein:

Die aktuelle Förderung von Solarstromspeichern

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert die Anschaffung von Solarstromspeichern in Form eines Tilgungszuschusses für einen Kredit, der für eine entsprechende Investition in Anspruch genommen wird. Hierbei gelten seit dem 1. März 2016 neue Richtlinien.

Photo by Karsten Würth
Photo by Karsten Würth

Diese besagen, dass Solarstromspeicher nur noch dann durch die KfW gefördert werden, wenn diese in Verbindung mit einer Anlage mit einer Leistung von maximal 30 Kilowatt stehen, welche zudem erst nach dem 31. Dezember 2012 installiert wurde. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so gewährt die KfW einen Kredittilgungszuschuss. Dieser beträgt bis Ende Juni 2017 19 Prozent. Er sinkt jedes Halbjahr um 3 Prozent, bis er in der zweiten Jahreshälfte 2018 nur noch 10 Prozent betragen wird.

Solarstromspeicher sind sinnvoll bei Eigenverbrauch

Die Anschaffung eines Solarstromspeichers ist schon heute sinnvoll bei Eigenverbrauch. Betreibern älterer Anlagen, die den erzeugten Strom nicht selbst verbrauchen, ist eine entsprechende Nachrüstung jedoch erst nach dem Ablauf der garantierten Einspeisevergütung zu empfehlen.

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Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

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