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Ruine oder Traum für die Zukunft – das Ihme-Zentrum

Das Ihme-Zentrum ist ein großes Wohn-, Büro- und Einkaufszentrum in Hannover-Linden Mitte. Den Names trägt es von naheliegenden Flusses Ihme. In den 1960er-Jahren geplant sollte es, wie in dieser Zeit oft üblich als hochverdichtetes Zentrum für alle Bereiches des tägliches Lebens dienen. im Prinzip also eine Stadt in der Stadt. Mit bis zu 22-stöckigen Häusern ist das Ihme-Zentrum gut gestartet. 1971 und noch vor Baubeginn waren über 50% der Wohnungen verkauft. Aber, wie man es auch heute von vielen Großbaustellen kennt, war die Planung schon bei Baubeginn überholt, Beton war Mitte der 1970er-Jahre nicht mehr unbestritten in und auch der Stil des Brutalismus bereitete in der Realität Probleme.

Im Laufe der Jahre wechselten die Ankermieter in den Ladenzeilen und der ganze Komplex hatte mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen. Seit 2004 fehlt ein großer Kundenmagnet, was die Situation für diesges gigantische Bauprojekt noch weiter verschlechterte. Zurzeit stehen fast alle Ladenlokale leer weil ein großer Umbau 2006 begonnen hat.

 Aber auch der Umbau stockte, Baufirmen wurden nicht bezahlt und der Komplex wechselte mehrfach den Eigentümer und befindet sich in der Zwangsverwaltung. Nachdem für 25 Millionen Euro kein. Käufer gefunden wurde, wechselten große Teile des Komplexes im Februar 2015 für 16,5 Millionen Euro an eine neuen Eigentümer aus Deutschland.

Wie es mit dem Ihme-Zentrum, den verbleibenden Einwohnern und der Bausubtanz weitergeht ist ungewiss. Die Chance eine der größten Bauruinen zu werden ist genauso gegeben, wie einen neue funktionierende Stadt in der Stadt zu schaffen.

Diese Entwicklung möchten Constantin Alexander (Politikwissenschaftler und Nachhaltigkeitsberater), der 2014 aus Überzeugung ins Ihme-Zentrum gezogen ist zusammen mit Hendrick Millauer (Medienwissenschaftler, technischer Redakteur u.a. beim NDR) gerne mit einem Dokumentarfilm begleiten.

Das Ihme-Zentrum gilt heute als schlimmste Bausünde im von Bausünden nicht armen Hannover. Zyniker fordern den Abriss. Doch das wäre nicht nur ein ökologischer Fehler: Auf dem größten Betonfundament Europas leben auch Tausende Menschen. In unserer Dokumentation wollen wir zeigen, wieso die „Stadt in der Stadt“ zum Teil gescheitert ist, welche großartigen Möglichkeiten sie aber für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Transformation zu einem bunten Hot-Spot des urbanen Lebens bietet.

Worum gewht es in dem Projekt?

Das schreibt Constantin Alexander:

Das Ihme-Zentrum in Hannover ist ein Symbol für Verfehlungen der Stadtentwicklung einerseits und der Auswirkungen einer unnachhaltigen Immobilienwirtschaft andererseits. Dazu kommt eine oftmals falsche oder einseitige Berichterstattung über das Quartier in den meisten Medien. Deshalb wollen wir in unserer konstruktiven Reportage anhand dieser gescheiterten Utopie die Begeisterung für die Architekturform Brutalismus darstellen, das Leben auf Europas größtem Betonfundament dokumentieren und die Möglichkeiten der Transformation einer solchen „Betonburg“ zu einem Märchenschloss zeigen. Nur wenn wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, können wir nachhaltige, kreative und lebenswerte Städte für eine bunte Zukunft bauen – und was jetzt als Bausünde gilt, kann zum Wahrzeichen für diese Zukunft werden. Weil er daran glaubt, ist Teammitglied Constantin Alexander im Sommer 2014 selbst als Mieter ins Ihme-Zentrum gezogen und untersucht das Quartier seitdem in einer wissenschaftlichen Analyse.

„Das Ihme-Zentrum – Traum Ruine Zukunft“ Crowdfunding-Trailer from Ihmezentrum on Vimeo.

Das Prjekt wird über die Crowdfunding Plattform starnext finanziert und steht nur ein paar Tage vor dem Ende der Finanzierungsphase. Aktuell fehlen noch rund 1.500 Euro von 8.000 Euro um die Dokumentation entstehen zu lassen.

Ich habe das Projekt unterstützt, weil ich denke das eine Dukumentation und die Frage nach den Gründen des Scheiterns und vor allem nach den Chancen der Zukunft wichtig sind und auch neben dem Ihme-Zentrum auch viele andere Prjekte in Deutschland aktuell und in Zukunft betreffen können.

ich hoffe sehr, dass die Dokumentation mit der Hilfe der Crowd entstehen kann. geht es euch genauso? Dann unterstützt auch Ihr das Projekt auf Starnext.

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