Das Problem ist kurz und knapp umrissen: rund 130 LKW à 40 Tonnen rollen rein rechnerisch nach Tokio, um den Reisbedarf der Stadtbevölkerung zu decken. Und das an jedem Tag! Dafür benötigt die Metropole mehr als das Doppelte der Stadtfläche für Reisfelder.
Das Beispiel veranschaulicht nur einen Grund, warum es Agrarforscher der Universität Hohenheim in die Vertikale zieht. „Die Megastädte wachsen, das Ackerland nimmt ab, die heutigen Produktionsmethoden sind verlustreich und der Klimawandel wird das Problem noch weiter verschärfen“, so die Blitzanalyse von Prof. Dr. Joachim Sauerborn.
Bis dahin gibt es allerdings noch viele Detailprobleme zu lösen.
In den Medien wird jetzt verstärkt berichtet, dass es bei der Forschung im den Kampf gegen den Welthunger geht. Aber können Reis-Hochhäuser den Welthunger bekämpfen. Ich denke kaum. Wo Hoch-Häuser sind, da ist kein Hunger und wenn dann irgendwann wieder 130 LKW aus Tokio raus fahren, ist auch niemanden geholfen. Sinnvoll ist so ein Projekt nur aus ökologischen Aspekten, wenn man es wirklich schafft den Reis vor der Tür genauso gut und effizient herzustellen wie draußen vor der Stadt.
Ab 2020 sollen erste Prototypen gebaut werden. Man darf gespannt sein.
MS Wissenschaft
Zukunftsprojekt Erde ist das Leitmotto, mit dem sich die MS Wissenschaft 2012 auf den Weg macht. Der Name signalisiert es bereits: Das Binnenschiff ist mit einer ungewöhnlichen Fracht auf dem Weg – sein Bauch ist voll mit Wissenschaft. Passend zum Thema „Nachhaltigkeit“ des aktuellen Wissenschaftsjahres macht sich das Schiff mit seiner Ausstellung auf die Suche nach der Welt von morgen. Vom Start am 1. Juni 2012 bis zum Ziel am 15. Oktober in Würzburg besucht es rund 30 Städte längs der deutschen Wasserstraßen und lädt ein zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen. Mehr unter www.ms-wissenschaft.de