Magazin

Traumhäuser: Ein Haus mit Flachdach

Neu und alt - Flachdach und Satteldach. Bild: BR/Sabine Reeh.

Neu und alt - Flachdach und Satteldach. Bild: BR/Sabine Reeh.
Neu und alt - Flachdach und Satteldach. Bild: BR/Sabine Reeh.
Bei Traumhäuser des Bayerischen Fernsehen geht es dieses Jahr um den Themenschwerpunkt des ökologischen Bauens. Und am 31.10.2010 im besonderen um „ein Haus mit Flachdach„.

Regionales Bauen ohne Satteldach – das können sich viele höchstens auf Mykonos vorstellen – aber doch nicht in Cham! Hier herrschte Flachdachalarm als ein junges einheimisches Ehepaar im Ortsteil Haderstadl sein Traumhaus bauen wollte. Gerade weil sie sich ihrer Heimat verbunden fühlen, wollten Kerstin und Andreas Mayer hier auch bauen. Und zwar zeitgemäß und modern, mit klaren Formen und großen Glasflächen und Flachdach.

Im Gemeinderat war man entsetzt. „Es gibt nichts Schöneres als ein rotes Satteldach“ war die vorherrschende Meinung. Beinahe wurde der kubische Bau mit seiner plastischen Ausformung nicht genehmigt. Doch am Ende konnte Architekt Markus Weber (Schnabel & Partner, Bad Kötzting) seinen Entwurf doch noch umsetzen.

Treppenbereich und Flur sind organisch in das Raumkontinuum eingebunden. Bild: BR/Sabine Reeh.
Treppenbereich und Flur sind organisch in das Raumkontinuum eingebunden. Bild: BR/Sabine Reeh.
„Man kann das ländliche Bauen nicht auf die Dachform reduzieren“, meint er, „es gibt auch andere Wege, ein Haus sinnvoll in die Umgebung zu integrieren. Schlichtheit und Reduzierung in Form und Materialität charakterisieren die traditionell einfache Dorfarchitektur. Deshalb passt meiner Meinung nach das Haus sehr wohl in die Umgebung.“

In die Landschaft und das abschüssige Hang-Grundstück hat er es auf jeden Fall harmonisch eingepasst. Auch die ortsübliche Zweiteilung der Fassade (Holzverschalung oben und Putz unten) hat er aufgegriffen. Allerdings ist beim „Haus mit Flachdach“ das Erdgeschoss holzverschalt und das Obergeschoss weiß verputzt, die Öffnungen sind unregelmäßig gesetzt, richten sich nach Sonnenverlauf und Ausblicken und setzen gestalterische Akzente.

Im Innenbereich hat Weber die Geschossebenen durch Lufträume und Galerien verknüpft sowie horizontale Sichtachsen geschaffen. Dadurch sind lichte, offene Räume entstanden, in denen sich die Bauherren rundum wohlfühlen.

Die Blickachse: Vom Wohnzimmer bis zum Küchenfenster. Bild: BR/Markus Weber.
Die Blickachse: Vom Wohnzimmer bis zum Küchenfenster. Bild: BR/Markus Weber.Die Blickachse: Vom Wohnzimmer bis zum Küchenfenster. Bild: BR/Markus Weber.

Für nachhaltige Energieeffizienz sorgen die Nutzung von Erdwärme und eine kontrollierte Wohnraumlüftung und selbst das umstrittene Flachdach trägt mit seiner extensiven Begrünung zum Energiesparen bei. Die Mayers sind überzeugt: Der Kampf für die eigenen Vorstellungen vom perfekten Haus hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

Das sagen die Bauherren:

„Wohnen in diesem Haus ist der Wahnsinn schlechthin – es ist jeden Tag aufs Neue ein tolles Erlebnis, sich in den offenen, großzügigen Räumen zu bewegen, die herrlichen Ausblicke zu genießen. Alles ist genau so, wie wir es uns erträumt hatten.“

Die Sendung „Ein Haus mit Flachdach“ wird am 31.10.2010 um 15 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt.

Weitere Sendetermine:
10.10.10: Ein Haus aus zwei Bauten
17.10.10: Ein Energiespar-Bauhaus
24.10.10: Ein Haus auf Pfählen
31.10.10: Ein Haus mit Flachdach
07.11.10: Ein Ökohaus mit Ecken und Kanten
14.11.10: Ein Passivhaus mit Tradition
21.11.10: Ein Haus am Berg
28.11.10: Ein Hofhaus am Nordhang
05.12.10: Ein alter Hof mit neuer Energie
12.12.10: Ein Ökohaus mit Anspruch

Zu der Sendereihe ist das Buch Traumhäuser 3 erschienen. Die Bücher zu den ersten Staffeln Traumhäuser und Neue Traumhäuser können weiterhin bestellt werden.

12.677 mal gelesen.

Autor

Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Daniel sagt:

    Wir wohnen auf in einem Haus mit Flachdach. Leider wurde es damals nicht so akkurat gebaut und wir haben immer wieder Probleme mit Staunässe. Deswegen möchten wir unser Dach im Sommer sanieren lassen. Aufgrund des energiesparenden Effektes einer Dachbegrünung, möchten wir uns beraten lassen, um zu verstehen, ob eine Dachbegrünung bei uns auch möglich wäre.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden des Kommentars nimmst Du die Datenschutzerklärung ausdrücklich an. https://archimag.de/datenschutzerklaerung/