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Traumhäuser: Ein Haus am Berg

Das "schwebende" Dach am Fuße des Berges. Bild: BR/Sabine Reeh.
Das "schwebende" Dach am Fuße des Berges.  Bild: BR/Sabine Reeh.
Das "schwebende" Dach am Fuße des Berges. Bild: BR/Sabine Reeh.

Bei Traumhäuser des Bayerischen Fernsehen geht es dieses Jahr um den Themenschwerpunkt des ökologischen Bauens. Und am 21.11.2010 im besonderen um „ein Haus am Berg„.

„Die Vorstellung mancher oberbayerischen Gemeinde, wie denn ein typisches Haus auszusehen hat, kann durchaus komödiantische Züge annehmen und gipfelt nicht selten in kitschiger Jodelromantik. Auch wir mussten einiges an Spott und Gelächter bei den zahlreichen Gemeinderatssitzungen über uns ergehen lassen“, berichten Stefanie und Boris Alexy von ihrem langen Kampf für die Umsetzung der eigenen Vorstellungen vom idealen Haus „zwischen Mainstream und Extrawurst“.

„Mainstream“ ist bei diesem Haus am Fuße des Hörnle in Bad Kohlgrub vor allem die Form: Der Riegel mit Satteldach erfüllt in Volumen, Dachform und Firstrichtung ordnungsgemäß die Vorgaben des Bebauungsplans. Doch dann kommen die „Extrawürste“: die massiven Mauern aus Beton sind nicht verputzt, der Baukörper wirkt dadurch roh, schwer und erdverbunden. Im Kontrast dazu lässt Architekt Wolf Frey das Dach förmlich schweben. Neunzig Zentimeter trennen Traufe und Kniestock, zwischen Haus und Dach verlaufen Glasbänder, auch die Giebel sind vollständig verglast – das Dach kann fliegen!

Das Glasband im Untergeschoss lässt den massiven Beton-Baukörper leicht erscheinen.   Bild: BR/Sabine Reeh.
Das Glasband im Untergeschoss lässt den massiven Beton-Baukörper leicht erscheinen. Bild: BR/Sabine Reeh.

Auch ökologisch gesehen hat das Haus einiges zu bieten. Die einen halben Meter starken Dämmwände speichern die über eine große Glasfassade im Süden gesammelte Wärme optimal. Sonnenenergie wird zudem über Solarkollektoren auf dem Dach eingefangen. Auf synthetische Baustoffe wurde weitgehend verzichtet.

Viele Ortsansässige sind der Meinung, es sei „das greisligste Haus von Bad Kohlgrub“ und passe überhaupt nicht in die Umgebung. Der Architekt widerspricht: Mit seiner monolithischen Form und dem rohen, steinernen Baumaterial passe das Haus hervorragend in die voralpine Umgebung. Zudem verkörpere es eine „Ästhetik des Praktischen“, die regionaltypischer sei als Geranienbalkone und Lüftlmalerei. „Das Leben in den Bergen war immer hart, die Häuser mussten funktional sein, für Jodler-Dekor hatte niemand Sinn“, sagt Wolf Frey.

Und die Bauherren? Sie haben es trotz einiger Komplikationen und Verzögerungen beim Bau keine Sekunde bereut, hier, in herrlicher Lage direkt am Berg ihren Traum vom perfekten Haus verwirklicht zu haben.

Das sagen die Bauherren:

„Als Kind habe ich oft über die in der Zeitschrift der Bausparkasse abgebildeten ungewöhnlichen Häuser gestaunt. Heute staune ich über mein eigenes Haus. Jedes Mal, wenn ich mich unserem Häuschen nähere, rast mein Herz vor Freude und ich kann noch gar nicht glauben, dass ich hier DAHOAM bin!“

Die Sendung „Ein Haus am Berg„. wird am 21.11.2010 um 15 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt.

Weitere Sendetermine:
10.10.10: Ein Haus aus zwei Bauten
17.10.10: Ein Energiespar-Bauhaus
24.10.10: Ein Haus auf Pfählen
31.10.10: Ein Haus mit Flachdach
07.11.10: Ein Ökohaus mit Ecken und Kanten
14.11.10: Ein Passivhaus mit Tradition
21.11.10: Ein Haus am Berg
28.11.10: Ein Hofhaus am Nordhang
05.12.10: Ein alter Hof mit neuer Energie
12.12.10: Ein Ökohaus mit Anspruch

Zu der Sendereihe ist das Buch Traumhäuser 3 erschienen. Die Bücher zu den ersten Staffeln Traumhäuser und Neue Traumhäuser können weiterhin bestellt werden.

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Autor

Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. (@archimag) (@archimag) sagt:

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