Ein Freund von mir erzählte mir von digialstrom. Ein einfaches, kleines und kostengünstiges Bauteil kann bewirken, das Steuerungssysteme im Haus überflüssig werden. Das Unternehme bei dem er arbeitet ist selber Mitglied im Netzwerk und ich finde die Idee so faszinierend einfach und gut, dass ich hier bei archimag.de darüber berichten möchte.
Neben dem folgenden Text habe ich ganz unten noch ein Video eingebunden, welches zusätzliche Informationen bietet.
digitalSTROM
digitalSTROM nennt sich die Technologie, die Komfort im Haus mit einer Senkung des Energieverbrauchs verbindet. Ein kleiner, nicht einmal fingernagelgrosser Chip macht‘s möglich. Im Handumdrehen eingebaut, vernetzt er elektrische Geräte über das bestehende Stromnetz und macht sie über herkömmliche Taster steuerbar.
Wer kennt das Problem nicht: Man rennt aus dem Haus und in der S-Bahn fragt man sich: „Habe ich das Bügeleisen ausgeschaltet?“ Mit digitalSTROM erübrigt sich diese Frage: Denn beim Verlassen des Hauses wird mittels eines „Alles-aus-Schalters“, der an jeder beliebigen Steckdose des Hauses angebracht werden kann, das ganze Haus in Standby versetzt. So, wie andere das Licht löschen, schalten Sie mit digitalSTROM mit einem Tastendruck alle nicht benötigten Geräte ab. Möglich macht dies ein kleiner Chip. Er gibt jedem Gerät einen eindeutigen Namen, ähnlich einem Barcode oder einer IP-Adresse. Damit wird es direkt ansprechbar. So können nicht nur alle Geräte über einen Tastendruck individuell angesteuert werden, es kann zwischen verschiedenen kompletten Lichtstimmungen gewechselt werden.
Eine bestechend einfache Sache. Der Einbau ist schmutzfrei und in wenigen Augenblicken vom Elektroinstallateur erledigt, da die bestehenden Stromleitungen für die Übertragung genutzt werden. Die Programmierung erfolgt ohne Computer. Bei komplexen Anforderungen ist aber Softwareunterstützung dank offener Schnittstellen möglich.
Jedes elektrische Gerät kann vernetzt werden
Prinzipiell kann jedes elektrische Gerät mit einem digitalSTROM-Chip ausgestattet und in das Internet der Dinge eingebunden werden. Das heisst auch Jalousien, Stereoanlage oder Fernseher können bequem von einem Taster aus bedient werden. Über die Bedienung hinaus erlaubt digitalSTROM aber auch die Messung des Stromverbrauchs bis auf die Ebene des einzelnen Geräts. So wird über ein einfaches Ampelsystem oder eine Auswertung am PC angezeigt, wenn überdurchschnittlich viel Strom verbraucht wird. Eine defekte Kühlschrank-dichtung wird damit genauso rasch entdeckt wie bislang der tropfende Wasserhahn. Diese Energietransparenz führt zu einem bewussteren Umgang mit Energie – und zu einem tieferen Stromverbrauch.
digitalSTROM als Basis für das Smart Grid
Elektrische Geräte können dank digitalSTROM auch auf Impulse aus ihrer Umgebung reagieren – sofern der Nutzer dies wünscht. Meldet z.B. ein Elektrizitätswerk „Achtung, der Strom wird jetzt dann knapp und damit teurer“, kühlt der Kühlschrank vor. Wird dieses Prinzip in vielen Haushalten angewandt, lassen sich die sogenannten Lastspitzen senken. Das heißt, zu den Spitzenzeiten muss nicht mehr so viel Energie produziert werden und es könnten einzelne Kraftwerke eingespart werden. Damit ist digitalSTROM eine gute Basis für intelligente Stromnetze − neudeutsch: Smart Grids − und wichtiger Beitrag zu Verhinderung der vieldiskutierten Stromlücke. Ein netter Nebeneffekt für die Hausbewohner: Sie könnten von niedrigen Strompreisen profitieren und so Geld sparen.
Datenschutz als zentraler Aspekt
digitalSTROM ist aber keineswegs ein System zu Fernsteuerung- oder Fernüberwachung von Geräten durch Dritte. Das System ist auf den Raum und die Wohnung angelegt − und außerhalb prinzipiell unsichtbar. Die Übertragung über die Stromleitung macht digitalSTROM äußerst abhörsicher. Wollen Funktionen über das Internet genutzt werden, muss beim Sicherungskasten ein kleiner Server eingebaut werden, der die Kommunikation nach außen über herkömmliche Internet-Datenverbindungen ermöglicht. Ob und wie die Geräte auf Informationen von außen reagieren, kann jeder Benutzer selber festlegen.
10 mal weniger Stromverbrauch als andere Systeme
digitalSTROM ist nicht einfach ein neues Bus-System für die Hausautomation. Das Kernstück der Technologie, der Hochvoltchip dSID, verfügt über mehr als 40 Basisfunktionen − Dimmer, Sensoren, Netzteil, Prozessor − alles in einem 4 mal 6 Millimeter großen Chip verbaut. Zugleich verbraucht der Chip weniger als 0.3 Watt Strom. Mit einer Baugröße, die 50 bis 100 mal kleiner und einem Stromverbrauch, der 10 mal geringer ist als jener von anderen Systemen, bietet digitalSTROM entscheidende Vorteile. Abgerundet werden diese durch den einfachen Einbau: Für den Elektroinstallateur wird der Chip in Klemmen vergossen, die einem einfachen Farbschema folgen. Sie werden in bestehende Taster verbaut oder an die einzelnen Geräte montiert. Dank der Übertragung über das bestehende Stromnetz müssen keine neuen Leitungen verlegt werden, was digitalSTROM besonders für bestehende Bauten attraktiv macht. Alte Geräte funktionieren in einer digitalSTROM-Installation wie bisher, was einen stufenweisen Einstieg in die Technologie ermöglicht.
Swiss Quality & German Engineering
Entwickelt wurde digitalSTROM vom Chipdesigner Wilfried Beck und dem Architekten und Informatiker Ludger Hovestadt, Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Gemeinsam gründeten sie die Firma aizo mit Sitz in Wetzlar und Zürich, die den Chip entwickelt und ab 2010 vertreibt. Zur Sicherung und Verbreitung des Standards wurde zudem unter der Schirmherrschaft der ETH Zürich die Nonprofit-Organisation digitalSTROM.org gegründet. Sie verbindet Installateure, Industrie, Elektrizitätsversorger und Entwickler.
Weitere Information:
Lukas Widmer
Head of Communication
digitalSTROM.org
Brandstrasse 33
CH-8952 Schlieren-Zürich
T +41 44 445 99 59
lukas.widmer@digitalstrom.org
Interessante Innovation. Gibts schon einen Preis für dieses Produkt?
Genaue Preise und Produkte stehen meines Wissens nach noch nicht fest. Der Chip liegt aber wohl im Cent-Bereich.
have u seen this: : Strom ist nicht länger dumm https://archimag.de/magazin/2010/strom-ist-nicht-laenger-dumm/ #archi