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gute Gründe für einen Architekten

Baupläne
Baupläne

In der Interviewreihe „11 Fragen an…“ wird die Frage gestellt, warum ein Bauherr „auf jeden Fall mit einem Architekten zusammenarbeiten sollte“. In diesem Artikel möchte ich nicht die interessanten Antworten der Kollegen zusammenfassen, sondern ein paar Gründe aufzählen, warum ein Architekt oder eine Architektin ein Bauvorhaben betreuen sollte.

Einmal im Leben, ein Leben lang

Die meisten Bauherren bauen nur einmal im Leben. Diese geschieht dann oft unter Aufwand von allen Mitteln. Sprich: so große finanzielle Aufwendungen stemmt der Bauherr  nicht noch einmal in seinem Leben. Ganz anderes der Architekt. Er baut oft, kennt die Bauwelt und ist somit der Spezialist, den man für so ein Vorhaben braucht.

Argument Spezialist

Das der Architekt ein Spezialist ist, wird immer wieder als Killerargument genannt. „Sie schneidern sich ja auch nicht die Anzüge selber oder Backen ihre Brötchen selber? Das macht der Schneider oder der Bäcker. Warum sollten sie also ohne Architekt bauen?“.
Aber Vorsicht! Kaufen sie ihre Brötchen wirklich beim Bäcker? Großbäcker und Supermarktketten verkaufen auch gute und preiswerte Brötchen. Und wirklich zum Schneider gehen schon lange nicht mehr alle. Ist der Spezialist also gar nicht so wichtig?
In den nächsten Absätzen werden ich darlegen warum ich meine, dass der Architekt als Spezialist gebraucht wird und man nicht Äpfel mit Birnen bzw. Anzüge mit Häusern vergleichen kann.

1. Der Architekt ermöglicht eine individuelle Planung

Anhand von Informationsgesprächen findet der Architekt die Bedürfnisse der Bauherren heraus. Oft ergeben sich im Laufe der ersten Gespräche noch anderen Voraussetzungen für den Bau als der Bauherr selber eingeplant hat. Diese individuellen Planungen erhält man eben nur beim Fachmann und nicht von der Stange. Ein Haus sollte mitleben und auch zukünftig genug, aber nicht zu viel Platz bieten.

2. Der Architekt hat Termine und die Baustelle im Blick

Der Architekt kann den Bauherren im Laufe des ganzen Projektes unterstützen und ggf. auch vertreten. Wenn der Bauherr möchte, muss er nur noch einziehen und hat dennoch ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Haus. Der Architekt ist auf der Seite des Bauherren. Bauunternehmer, Handwerker und andere an einem Bau beteiligten sehen oft zunächst ihren Vorteil.

3. Der Architekt kostet nicht die Welt

Mit der HOAI gibt es für die Leistungen des Architekten eine feste Honoarordnung. Der Bauherr kann also schon von beginn an planen, was für die Beratung und Betreuung durch den Architekten veranschlagt werden muss.

4. Der Architekt hält die Kosten im Blick

Die Kostenkontrolle gehört zur Aufgabe des Architekten. Der Bauherr kann mit dem Architekten eine Bonus vereinbaren, wenn der Bau preiswerter wird. Von dieser Regelung haben beide Seiten etwas. Da der Architekt die Planung des Gebäudes aufgestellt hat, kennt er die Massen und kann Rechnungen der Unternehmer bestens kontrollieren.

5. Der Architekt ist garantiert ein Fachmann

Architekten müssen einer Architektenkammer angehören.  Das Kammerrecht sieht vor, dass jeder Architekt Fortbildungen besuchen muss. So kann gewährleistet werden, dass Architekten auf einen aktuellen Stand der Technik sind. Darüber hinaus  sehen viele Architekten ihren Beruf als lebenslangen Lernprozess an.

6. Der Architekt sorgt für das Rundumsorglos-Packet

Der Architekt arbeitet als kleiner Generalplaner. Der koordiniert oder leistet verschiedene Fachplanungen. So können Fehler in den Schnittstellen vermieden werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema kann man bei den Architektenkammer unter http://www.besser-mit-architekten.de/ abrufen

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Autor

Ich bin Architekt und seit 2009 veröffentliche ich archimag.de. Wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann her damit. Ich freue mich über Eurer Feedback.

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