Herr Kirchner stellen Sie sich vor der ersten Frage doch kurz selber vor:
_Hans-Rudolf Kirchner [hrk]: Seit fast 30 Jahren arbeite ich als Architekt, davon 23 Jahre freiberuflich: ich kann es einfach nicht lassen. Das Büro ist ein zweites Zuhause.
Frage 1: Welches war Ihre erste Anstellung nach dem Studium?
_hrk: Ein kleines Architekturbüro im Freiburger Raum, in dem ich all das gelernt habe, was man im Studium nicht vermittelt bekam: die Praxis des Bauens.
Frage 2: Warum sollte ein Bauherr auf jeden Fall mit einem Architekten zusammenarbeiten?
_hrk: Das sollte er unbedingt: das Geld für das Honorar ist gut angelegt, da nur der Architekt umfassend und unabhängig berät und plant.
Frage 3: Wie würden Sie ihren architektonischen Stil beschreiben?
_hrk: Die Zeit der Stile scheint vorbei zu sein. Unsere Arbeitsweise zielt in architektonischer Hinsicht vor allem auf das Schaffen von Raum, innen wie außen, in dem mann sich gerne aufhält und bewegt, und auf Atmosphäre.
Frage 4: Welches Buch oder welchen Film habe Sie zuletzt gelesen bzw. gesehen?
_hrk: Bücher: Atemschaukel von Hertha Müller, Veronika beschließt zu sterben von Paulo Coelho
Frage 5: Wer sind Ihre Vorbilder und warum?
_hrk: Zur Architektur gekommen bin ich über die Arbeiten des Bauhauses und Le Corbusiers. Die Komplexität seines Werkes ist unerreicht: Architektur, Malerei und Skulptur. Aber Vorbilder? Habe ich eigentlich nicht.
Frage 6: Ist der Bauherr König, oder muss ein Bauherr durch einen erfahrenen Architekten zu seinem Glück geführt werden?
_hrk: Es gibt (wenige) Bauherren, die die Bezeichnung verdienen und mit denen sich eine effektive Zusammenarbeit ergibt, weil sie tatsächlich Architektur wollen. Dann gibt es die, die mit dem Bauen Geld verdienen wollen, aber an Architektur kein Interesse haben. Und dann auch noch diejenigen, die keine Ahnung haben und die man tatsächlich zu ihrem Glück führen muss- man muss es wenigstens versuchen.
Frage 7: Welcher Bereich im Architekturstudium hat Sie für Ihr Berufsleben am Besten vorbereitet?
_hrk: Das Studium bot (und bietet auch heute noch?) Möglichkeiten, die sich später so nicht mehr geboten haben (bieten werden). Neben der Auseinandersetzung während der Entwurfsarbeit waren dies vor allem Studienreisen und Austausch mit ausländischen Universitäten.
Frage 8: Von Paul Valery stammt der Ausdruck „Architektur ist Stein gewordene Musik“. Was uns zu der Frage bringt, welche Musik Sie zurzeit gerne hören?
_hrk: Mein Musikgeschmack wurde zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr geprägt. Also höre ich sehr viel klassische Musik, Jazz und POP/Rock der 60er und 70er Jahre. Favoriten: Bob Dylan, L. Cohen, Doors, Stones etc..
Frage 9: Welches Gebäude hätten Sie gerne entworfen und warum?
_hrk: Das kommt hoffentlich noch!
Frage 10: Architektur ist … ?
_hrk: Wenn sie gut ist:
… komplex und widersprüchlich (R. Venturi)
… das gekonnte, korrekte und wunderbare Spiel von Volumen im Licht. (Le Corbusier)
Und zum Schluss Frage 11: Welche Frage würden Sie welcher Person gerne stellen?
_hrk: An alle (archimag-)Kollegen:
Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie sich nicht mit Architektur beschäftigen?
Vielen Dank Herr Kirchner.
Dipl.-Ing. Hans-Rudolf Kirchner, Architekt
Stechertweg 9
79104 Freiburg
+49-761-2172644
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